Wenn neue Schritte anstehen...

Die Zuckertüten sind gepackt. Bunt geschmückt warten sie auf die Schulanfänger, um ihnen den Übergang in die Schule ein wenig zu versüßen. So lassen sich die Schritte ins Neue und Unbekannte wohl leichter gehen, und dennoch ist manchem Schulanfänger auch ein wenig mulmig zumute: Was kommt da auf mich zu?

Wer wagt schon gern Schritte auf unbekanntes Gebiet oder hinein in neue Situationen? Dahin, wo man sich nicht auskennt, noch nicht weiß, wem man vertrauen kann. Wer stürmt schon gern freiwillig vorwärts – mitten hinein ins Neue? Manchem fällt dies leichter, andere hingegen haben ihre Bedenken.

Gerade jetzt sind wieder unzählige Menschen herausgefordert, neue Schritte zu gehen: Viele wechseln die Schule, beginnen eine neue Ausbildung oder Studium. Einige wagen Schritte hinaus in ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, oder überschreiten Landesgrenzen zu einem Hilfsprojekt. Manch einer beginnt nach dem Sommer eine neue Arbeitsstelle, geht gerade in Rente, oder schaut besorgt auf die neuen wirtschaftlichen Entwicklungen. Einige Eltern sind selbst nervös, weil ihr erstes Kind nun in die Kita oder Schule kommt. Andere hingegen stehen erstmals einem leer gewordenem Kinderzimmer gegenüber, weil der Nachwuchs den Fittichen entwachsen nun eigene Wege geht. Welche neuen Schritte, welches Neuland steht bei uns selber an? Was kommt da auf uns zu?

 

„Sei nur getrost und ganz unverzagt!“ hörte Josua in so einem Moment voller neuer Schritte. Josua – einer aus der Mitte der Bevölkerung, einer wie Du und ich – auch er sollte Neuland betreten: Er stand mit dem Volk Israel am Fluss Jordan, sollte diesen durchqueren und das Land dahinter bewohnen. Der bisherige Anführer Mose war gestorben, nun sollte er, Josua, selbst der Anführer sein. Das Volk war groß und gemischt von jung bis alt – der Jordan hingegen tief und mit starken Strömungen. Und hinter dem Jordan lag absolutes Neuland. Josua kannte nicht einen Zentimeter!

Eine Mammut-Aufgabe! Da sind Angst und Sorgen verständlich – zudem fehlte Josua die Erfahrung! Doch Gott bestärkt und ermutigt ihn: „Sei getrost und unverzagt!“ Gleich dreimal spricht Gott ihm diese Worte in den ersten Versen des Josua-Buches zu: Sei getrost und unverzagt. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. (Josua 1,9) Da machte Josua sich auf und wagte den ersten neuen Schritt.

 

Diese Zusage gilt auch für uns heute: Gott ist mit uns! Er geht mit uns, er geht uns voran, wenn wir neue Schritte gehen: Sei getrost und unverzagt, denn Gott ist mit dir.


 

Diana Wolff

Pastorin der Evangelisch Methodistischen Kirche im Sehmatal