Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr...

Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr…

 

„Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her!“ Das ist ein weit verbreitetes Sprichwort, das man in diesen Zeiten ziemlich oft hören kann. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber lange habe ich gedacht: das ist so ein typischer Kalenderspruch, den man aus Verlegenheit einfach so dahinsagt. Ein billiges Trostwort, ohne jede Tiefe, ohne jede Substanz. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Denn in diesem Sprichwort liegt eine tiefe (auch geistliche) Wahrheit.

 

Es gibt ja wirklich Situationen im Leben, da sehen wir keinen Ausweg mehr, da ist alles dunkel, da sind wir einfach mit unserem Latein am Ende. Zum Beispiel dann, wenn ein schwieriger Termin vor uns steht - ein Ereignis, das uns Angst macht, von dem wir nicht wissen, wie es ausgehen wird. Und überhaupt schauen wir ja momentan mit Sorge in die Zukunft. Was wird uns in den nächsten Wochen und Monaten erwarten? Werden wir gut über den Winter kommen? Und was wird das neue Jahr bringen? Wird es endlich Frieden geben?

 

Auch die Jünger von Jesus waren häufig in Situationen, in denen es scheinbar nicht mehr weiter ging. Und sie fragten sich, wo bekommen wir jetzt neue Kraft her? Wo ist der Hoffnungsfunken, wo das Lichtlein, das uns den Weg durch den Dschungel der Sorgen und Probleme weist? Die Antwort gibt Jesus selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

 

Wir können auf Gott vertrauen und ihm unsere Sorgen und Nöte getrost anvertrauen. Er wird uns ein Lichtlein schicken - im richtigen Moment einen Ausweg zeigen. Er wird uns eine Tür öffnen, die wir jetzt noch nicht erkennen können. Denn nicht von „irgendwo“ kommt das Lichtlein der Hoffnung in die Dunkelheit dieser Welt. Nicht von „irgendwo“ können wir Trost, Hilfe und Ausweg im Leben erwarten - sondern von dem, der das Licht der Welt ist und der auch unser Leben wieder hell machen wird.

 

Mit einem herzlichen Glückauf grüßt

Superintendent Dr. Olaf Richter, Annaberg-Buchholz