Denke nach vorn ...

Die vorrangige Denkrichtung eines Christen ist nicht rückwärtsgewandt, oder quer, sondern: nach vorn.

Der Wochenspruch zum 2. Advent lautet: „Seht auf, und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Nach vorn deshalb, weil Christen von der Zukunft her denken sollten. Der 2. Advent bringt ein Thema, welches selbst in Teilen der Christenheit manchmal in Vergessenheit geraten ist. Advent heißt ja „Ankunft“. Am 2. Advent geht es in den Lesungen und Predigten der Kirche besonders um die Ankunft des wiederkommenden Christus am Ende der Zeit. Im Glaubensbekenntnis sprechen wir es in fast jedem Gottesdienst: „Jesus Christus wird kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“

Christen glauben nicht an den Weltuntergang, sondern an die Wiederkunft Jesu Christi am Ende der irdischen Zeit.

Der Wochenspruch steht in einem Kapitel der Bibel (Lukas 21), in dem Jesus über die Endzeit spricht. Er nennt dabei Vorzeichen des Endes. Diese Zeichen sollen wir beachten, um vorbereitet zu sein auf sein Kommen.

 

Als eins dieser Zeichen werden Seuchen genannt. Ist die Corona-Pandemie so ein Zeichen der Endzeit?

Einerseits bin ich da etwas zurückhaltend. Denn das was wir jetzt erleben (und anderes, was als Zeichen genannt wird), erleben Menschen in anderen Teilen der Welt schon immer: Seuchen, Katastrophen, Erdbeben, Kriege, Hungersnöte…. Und unsere Vorfahren haben es auch erlebt. Uns ging es bisher unverdient gut, und jetzt sind wir halt auch mal betroffen… deshalb geht nicht gleich die Welt unter. Vielleicht sollten wir auch mal dankbar sein, wie gut es uns bisher ging, und größtenteils auch noch geht!!

Andererseits könnte uns diese besondere Krisenzeit neu daran erinnern: Ja, unsere Welt läuft auf ein Ziel zu. Lasst uns bereit sein für den wiederkommenden Herrn.

 

Und im Übrigen sollen wir immer so leben, dass wir bereit sind, dass er jetzt kommen kann. Dazu gehört, dass ich mein Leben diesem Herrn anvertraue. Jesus Christus hat gesagt: „Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben.“ - Der braucht im Letzten weder die Zeichen der Zeit, noch den Tod zu fürchten. Dazu gehört, dass ich Schuld bereinige, zu Vergebung und Versöhnung bereit bin, und mein Leben als Nachfolger Jesu führe.

 

Vielleicht ist diese besondere Adventszeit – in der so manches an äußerem Glanz fehlt, von Weihnachtsmärkten über Bergparaden bis zum Weihnachtskonzert in der Kirche – eine Gelegenheit, die christliche Botschaft der Adventszeit neu zu entdecken und anzunehmen: unser Herr kommt, und er will, dass wir darauf vorbereitet sind, mit dem Blick nach vorn zu Jesus Christus. „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“