Was fastest du eigentlich?

„Was fastest du eigentlich?“, so wurde ich als Teenager manchmal von meinem Mitschüler gefragt. Er fand das interessant, sich auszutauschen über die Möglichkeiten, auf konkrete Dinge zu verzichten. Die Deutschen verzichten laut einer aktuellen Umfrage vor allem auf Süßigkeiten, Alkohol und Zigaretten. Meine provokative Lieblingsantwort war übrigens: „Ich faste Hausaufgaben“… Die Evangelische Kirche widmet sich in ihrer diesjährigen Fastenaktion dem Umgang mit der Wahrheit: „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen.“

Es macht Sinn, auf Dinge zu verzichten, die mir nicht gut tun. Was man unter Fasten versteht, ist aber teilweise sehr weit geworden. Eine Besinnung auf das Wesentliche beim Fasten tut not. Worum geht es ursprünglich beim Fasten im Sinne der Bibel? Der Monatsspruch für März zeigt es uns an: Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein. (1.Samuel 7,3)

 

Fasten im christlichen Sinne hat nicht nur mit Weglassen von Dingen zu tun, sondern vielmehr mit der vertieften Ausrichtung des Herzens auf Gott. Dazu soll der Verzicht dienen: Einem neuen Fokus auf Gott. Wer in diesem Sinne beispielsweise Fernsehen oder Facebook fastet, wird die Zeit dafür nutzen, in die Stille zu gehen, einen Gebetsspaziergang zu machen, ein Evangelium von Jesus zu lesen, sich in einen Psalm zu vertiefen oder sich ein Anbetungslied anzuhören. Kurz: sich einfach Zeit nehmen, um Gemeinschaft mit Gott zu haben.

Denn darum geht es vor allem beim Fasten. Um die Beziehung zum himmlischen Vater. Als Jesus in der Bergpredigt über das Fasten spricht, ist das sein einziger Punkt (Mt 6,16-18): „Wenn ihr fastet, setzt keine Leidensmiene auf wie die Heuchler… Wenn du fastest, pflege dein Haar und wasche dir das Gesicht wie sonst auch, damit die Leute dir nicht ansehen, dass du fastest; nur dein Vater, der auch im Verborgenen gegenwärtig ist, soll es wissen…“ Fasten heißt: Du und dein Vater im Himmel!

Entlastend ist dabei, dass wir Gott nicht durch unser Fasten gnädig stimmen müssten. Das ist der Unterschied zu anderen Religionen. In dem Weg von Jesus ans Kreuz hat Gott ja gerade seine Gnade gezeigt als eine schenkende Gnade – die er jedem schenkt, der auf Jesus Christus vertraut.

 

Deshalb lohnt es sich, den Weg Jesu ans Kreuz als einen Weg der Liebe von Jesus zu mir ganz persönlich zu verstehen; und diesen Weg zu bedenken:

 

Was bedeutet es für dein Leben, dass Jesus diesen Weg für dich gegangen ist?

Und was steht deiner Liebe zu Ihm im Weg?

Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein.