Sind die Lichter ausgegangen ...

Ja, am 2.Februar, manche schon früher, aber die letzten gestern  und  das sogar, wie in Zwönitz, mit einem richtigen Fest, das die Leute anlockte. Die Weihnachtszeit ist vorbei. Pappnasen und  Osterhasen lassen  beim Einkauf grüßen. Wir haben derweil unsere Weihnachtssachen auch wieder weggepackt und wie schnell wird die Zeit vergehen, dann „gieht‘s“ wieder „of `n Buden nauf“.  Gott sei Dank, dass das Licht, das mit Jesus in die Welt gekommen ist,  nicht verlischt. Er, Jesus  ist das „wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“, bezeugt Johannes im Evangelium (1, 9). So freue ich mich auf die Tage, Wochen und Monate, die kommen. Sie liegen nicht im Dunkel. Auch wenn keiner weiß, was sie im einzelnen bringen werden, teile ich die Hoffnung und Zuversicht, wie sie  Dietrich Bonhoeffer in seinem letzten Gedicht „Von guten Mächten“ zum Audruck bringt: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag .“  Und so darf ich jeden Tag mit Gott beginnen und beschließen. Ich darf und kann mit ihm reden. Weil   es eine große Verheißung hat, heißt es Gebet. Ich darf Gott Vater nennen und ihm alles ans Herz legen, was mich bewegt. Er ist unser Vater. Ich gehöre zu ihm,  aber nie  allein, sondern mit all denen, die  im Namen Jesu zu ihm kommen und sogar denen, die es noch nicht tun, aber genauso unter seiner Sonne leben. So wird mein Tag kein einsamer Tag sein. Gott stellt Menschen an meine Seite und wir dürfen füreinander da sein, helfen, tragen, beistehen und auch feiern, weinen oder lachen. Diesen Weg darf ich mit Jesus gehen. Wie ich das meine? Ich lese in der Bibel, höre auf sein Wort und erfahre, wie es mein Begleiter ist. Es ist das lebendiges Wort, das Jesus,   der Auferstanden ist,  mir  heute  sagt. Es  ist kein Gesetz, sondern Evangelium, die  gute Nachricht vom  „ Glauben, der durch die Liebe tätig  ist“ (Gal 5, 6). Dann merke aber auch ich, welch enge Grenzen meine Liebe oft ziehen möchte. Und ich bin froh, dass ich mich diesem Denken nicht hingeben muss und auch nicht darf.  Umdenken und Umkehr sind dann angesagt,  täglich.  Buße ist das alte Wort: Halt, umkehren und Jesus folgen. Aus seinem Geist leben und bösen Worten und Gedanken, den Vorboten böser Taten, erst gar keinen Raum bieten. Denn nur so bleiben wir Menschen und das „schön menschlich Angesicht“ bewahrt. So will es Gott? Sind wir dazu bereit? Ich möchte  meinen Mitmenschen keine Last sondern ein Mitmensch und Nächster sein, wer  denn nicht! Darum lade ich sie zu einem Gebet ein mit Worten von Johann Eckhard (1598) „Lass doch dein Licht auslöschen nicht bei uns allhier auf Erden."  Ja, die Finsternis vergeht und  das wahre Licht scheint schon jetzt Jesus, das Licht der Welt.  Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.

 

 

Thomas Röder, Pastor i.R.

Crottendorf