Markige Sprüche!

Markige Sprüche! 

Das zu Ende gehende Jahr hatte viele davon. Sie rankten sich um das, was zu „schaffen“ sein würde, oder nicht. Je nach politischem Colorid fielen die unterschiedlichen Bewertungen aus, bzw. wurden durch eigene Sprüche ergänzt. Durch die ständige Wiederholung in den Medien befeuert, wurden Diskussionen vom Zaune gebrochen, die die Gemüter erhitzen, aber kaum Veränderungen brachten. Kraftworte und markigen Sprüche erregen zwar Aufmerksamkeit, aber helfen selten weiter.

 

Mit ganz anderen Worten sprach das Bibelwort des Jahres 2016. Das klang wenig reißerisch - war keine Parole, die ausgerufen werden sollte. Aber ein Angebot, dass Gott den Menschen macht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66, 13) Ein Kind, kommt mit seinem Kummer und Schmerz, und findet Trost durch die blose Aufnahme in die Arme der Mutter. Die mütterliche Geborgenheit verleiht die Sicherheit, dass alles Weitere sich auch klären wird.

 

Wenn ich an die Parolen und Sprücheklopfer des vergangenen Jahres denke, hörte sich zwar Manches simpel und cool an. Aber so einfach, wie es da klingt, ist das Leben in seinen komplexen Zusammenhängen nicht. Ob Politik, Wirtschaft, Verkehr, Energieversorgung, Medizin, Sozialwesen, Handel, Kultur usw. - alles braucht einander und bedingt einander. Es ist sehr leicht, von anderen etwas zu fordern, doch ohne persönliches Engagement passiert nichts. Aus all den interessanten Worten und markigen Sprüchen wird nicht viel, wenn sie nicht durch den persönlichen Einsatz von Menschen in sinnvolle Taten umgesetzt werden.

 

Es braucht Leute mit Herz und Verstand, die nicht nur alles schlecht reden, sondern sich für das Gute einsetzen. Die bringen etwas in Bewegung, könnten Gutes bewirken. Das Bibelwort für  2017 spricht von solchen Menschen. Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Hesekiel 36, 26) Die Bibel gibt eine Antwort darauf, wo Menschen die Kraft für ihr Engagement her bekommen können. Wo die eigenen Möglichkeiten begrenzt erscheinen, tun sich mit Gottes Hilfe ungeahnte Möglichkeiten auf. Allerdings braucht es dazu die Bereitschaft, sich selbst von Gott berühren und verändern zu lassen.

Ich wünsche mir für das Neue Jahr viele Begegnungen mit herzlichen und geistvollen Menschen.

 

                                                                                                                                                         Pfarrer Eckhardt, Schlettau